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Medien in Russland und Deutschland: Ein Dialog über Demokratie
Am 25.Juni ist an der Hochschule für Journalistik und Massenkommunikationen ein Rundtisch im Rahmen des Forums „Petersburger Dialog“ stattgefunden.
Der Rundtisch wurde der Rolle der Medien bei der Entwicklung und Festigung der demokratischen Grundlagen der modernen Gesellschaft gewidmet. Die Aktualität des Rundtisches ist mit der Einführung von umfassenden Reformen im politischen und gesellschaftlichen System Russlands verbunden, die auf die weitere Demokratisierung des öffentlichen Lebens gerichtet sind. Die Erfahrungen Deutschlands beim Bau von neuen Modellen der Interaktion zwischen Regierung, Zivilgesellschaft und den Medien hat ein großes Interesse bei den russischen Forschern und Journalisten erweckt. Die russischen und ausländischen Experten, die Vertreter von Massenmedien und den politischen Kreisen haben an der Veranstaltung teilgenommen.
Jens Wendland, Professor, Co-Direktor des Freien Russisch-Deutschen Instituts für Publizistik hat am Anfang der Diskussion darauf hingewiesen, dass die modernen Medien in Deutschland „de-politisiert“ werden, das heißt statt der politischen Themen auf die Unterhaltung des Publikums orientiert sind. Die Besprechung dieser Trend hat bei den Teilnehmern viele Fragen erweckt, die mit dem Demokratiewachstum verbunden worden waren. "Die Qualität der Journalistik hängt von der Qualität des Publikums ab, deswegen soll man eine Medienbildung organisieren. Um sich als Teil des Informationsraums zu fühlen, soll das Publikum gebildet sein“, - sagte Alexander P. Korochensky, Professor, Doktor der Philologie, Dekan der der Fakultät für Journalistik der Staatlichen Universität Belgorod.
Das Thema des öffentlichen Fernsehens stand auch im Mittelpunkt des Rundtisches. Die Diskussion dieses Themas führte zu einem enttäuschenden Ergebnis: die Experten glauben, dass das öffentliche Fernsehen in Russland erst in 10-20 Jahren erscheinen wird. Der Weg zur Demokratisierung der heimischen Medien wurde trotzdem identifiziert. „Es ist wichtig, eine Lösung zu finden. Es ist notwendig, sicherzustellen, dass unsere Medien die Haushaltsmittel bekommen können. Das bedeutet, dass die nächste Phase des bürgerschaftlichen Engagements ist die Quote im Haushalt zu bekommen. Der Staat sollte dabei aber nicht diese Quote verwalten. Wir brauchen nationale Medien, die die Menschen zusammenbringen könnten",- betonte Alexander G. Shchelkin, Politologe, Doktor der Philosophie, Chefredakteur der Zeitung „Russisches Europa“.